Von Siquijor zu den Camotes Islands – eine lange Seereise

Mein letzter Tag auf Siquijor. Ich habe für 13:00 wieder meinen Fahrer bestellt, kann mir so den Vormittag noch frei einteilen. Ich habe aber eigentlich keine große Lust noch wegzugehen. Also frage ich mal bei der Rezeption, ob man vor dem Resort auch schnorcheln könne. Keine Ahnung!

Also probiere ich es einfach mal. Wir haben gerade Ebbe und der Strand ist sehr flach, liegt jetzt also frei. Ich laufe also eine Weile bis Seesterne und Seeigel zunehmen. Nun beginne ich mit dem Schnorcheln in gerade knietiefem Wasser. Es ist ein ungewöhnliches Gelände: Seegras, Tang und dazwischen Korallenblöcke. Aber das Wasser ist wieder extrem klar und man kann viel Kleintiere entdecken: Würmer, Nacktschnecken, Seenadeln, kleine Strahlenfeuerfische. Es macht Spaß!

Ich packe meine Sachen und esse noch im Hotelrestaurant Minisquids Adobo da es abends wohl nichts geben wird. Um 13:00 ist dann auch John da.

Wir steuern zunächst den Langaan Wasserfall bei Lazi an. Hier wollen sie wieder, dass mich ein Führer begleitet – allerdings ohne dafür außer den 60 Pesos Eintritt etwas zu verlangen. Offensichtlich gab es wohl auch hier schon Probleme mit Diebstählen.
Zurück zum Resort geht es über die schlecht ausgebaute Küstenstraße. Das Motorrad ist etwas kleiner als das auf der Hinfahrt und so muss ich die große Tasche jetzt auf den Rücken nehmen. Weit ist es ja nicht bis zum Hafen Larena.
Unterwegs machen wir noch einen Stopp bei der Kirche von Siquijor und an einem Mangrovenresort. Ein paar sehr einfache Hütten sind über einen Steg verbunden. Es ist nur ein kurzer Steg, aber sehr schön. Mich würde interessieren, was die Männer unter mir mit Harpunen im Schlick jagen…

Abfahrt in Larena

In Larena habe ich noch etwas Zeit bis die Fähre von Lite Ferries kommt. Es ist eine richtige Autofähre mit zwei Personendecks.

Sieht eher aus wie ein Lazarettschiff

Beide Decks sind offen und stehen voll mit Doppelstockbetten. So ist die Nacht dann doch etwas bequemer als erwartet.

Zwischenstopp in Cebu

Morgens um 4:15 laufen wir in Cebu ein. Mein erstes Ziel ist der Ticketschalter, denn ich habe ja noch kein Anschlussticket für die Comotes Islands. Und damit wird es auch schwierig, denn Golden Shipping fährt die Strecke nicht mehr und die Fähre von OceanJet ist wieder mal kaputt. Ich solle eine Fähre ab Danao 20km weiter nördlich nehmen.

Die Fähre zu den Camotes Islands

Also: Taxi zum Busbahnhof, Bus suchen nach Danao. Das klappt recht gut, denn schon um 5:20 fährt der Bus los. Um 8:30 geht dann die Fähre bei Danao. Nach gut zwei Stunden erreichen wir Consuelo. Es wartet schon ein Bus, der mich in die Inselhauptstadt San Francisco bringt. So ging alles – trotz der Umplanung – schneller als gedacht.

San Francisco ist ein müdes Städtchen, das auch nicht auf Touris eingestellt ist. So suche ich vergeblich ein richtiges Restaurant mit warmem Essen. Die Straßenlokale servieren nur erkaltetes Essen aus Servierschüsseln.

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Mit dem Habal-Habal auf Siquijor

Als Einzelreisender ist ein Habal-Habal eine kostengünstige Transportmöglichkeit: Ein Motorradfahrer bietet sich als Taxi an – auf Siquijor ganz offiziell. Man kann aber auch einen Fahrer gleich für den ganzen Tag buchen und das habe ich heute getan Für 800 Pesos fährt er mich wohin ich möchte. Natürlich kennt er auch die touristischen Attraktionen, aber es empfiehlt sich schon, sich vorher schlau zu machen um die richtige Auswahl treffen zu können.

Um 8:00 geht es los. Unser erstes Ziel ist der Lugnason-Wasserfall, der nur unweit von San Juan liegt. Ich bin morgens hier noch allein und genieße die Stimmung mitten im Wald. Überraschenderweise findet sich hier ein gut markiertes Wegenetz, das vor wenigen Jahren von Voluntären angelegt wurde und an einer ganzen Kette von Wasserfällen entlang führt.

Oberhalb der Cambugahay Falls

Der nächste große Wasserfall, die Cambugahay Falls, sind schon deutlich belebter. Sie sind auch Ausflugsziel für die örtliche Jugend, die hier badet und springt. Auch hier sind es nicht nur die Falls, die mich faszinieren, die Umgebung ist traumhaft.

Natürlich besuchen wir auch noch den uralten und ensprechend großen Ficus, an dessen Fuß ein Footspa liegt. Auch ich strecke meine Füße hinein, vergesse aber die Schürfwunde am Schienbein vom gestrigen Tag. Die Fische nehmen das dankbar an und stürzen sich wie die Piranhas auf mich. Etwas merkwürdig ist das Gefühl sowieso, da manche Fische bis zu 20cm lang sind und über ein ordentliches Gebiss verfügen.

Nach dem Besuch der Kirche von Lazi möchte ich eigentlich an den abgelegen im Südosten der Insel gelegenen Kagusua Beach. Der Zugang ist allerdings versperrt. Wegen sich häufender Diebstähle und Überfälle, erklärt uns ein Anwohner, sei der Strand offiziell gesperrt. Auch in der Maria Bay finden wir das gleiche Bild. Offensichtlich gibt es hier ein massives Problem im Paradies.

So fahren wir schließlich ganz in den Norden zur Tulapos Marine Reserve. Landschaftlich sind die Mangroven sehr schön. Der Schnorchelausflug mit Guide ist aber eine Enttäuschung: Es herrscht heftiger Wellengang und die Sicht ist sehr schlecht. Von den versprochenen Barrakudaschwärmen keine Spur.

Das letzte große Ziel ist die Cantabon Cave im Zentrum der Insel. Mit Helm und Stirnlampe ausgestattet schließe ich mich einer Dreiergruppe mit Guide an. Die Höhle ist eng und teilweise hüfthoch mit Wasser gefüllt. Man muss ordentlich krabbeln und das Klettern über die Tropfsteine und Felsen ist nicht ganz ungefährlich.

Der anschließende Abstecher zum Gipfel des Mount Malabahoc ist die Mühe nicht wert, denn die Aussicht ist bei dem schlechter werdenden Wetter eher mau.

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Bohol – Siquijor, nur ein kleiner Hüpfer

Mein nächstes Ziel ist Siquijor, die südliche Nachbarinsel von Bohol. Es gibt eine direkte Fährverbindung sodass es nur 1 1/2 Stunden mit dem Katamaran von Oceanjet sind. Allerdings gibt es nur zwei Fahrten täglich. Ich habe für 10:20 gebucht.

Kathedrale von Taglibaran

Ich fahre mit einem Sammeltaxi nach Taglibaran. Über meine große Reisetasche ist im Berufsverkehr natürlich niemand glücklich, aber so wird halt noch etwas enger zusammengerückt. In Taglibaran springe ich bei der Kathedrale raus, die mittlerweile auch fast vollständig repariert ist. Allerdings sind die Fresken für meinen Geschmack etwas zu bunt ausgefallen, aber das gibt sich ja schnell.

OceanJet Katamaran

Nachdem ich die Check in Prozedur hinter mich gebracht habe, muss ich noch etwas warten, aber die Fähre ist pünktlich. Leider kann man bei diesem Schiffstyp nicht ins Freie, sodass die Fahrt nicht sehr erlebnisreich ist. In Larena angekommen habe ich Glück, dass ich schnell einen Habal-Habal-Fahrer finde, der mich mit Gepäck schnell und günstig zum Resort bringt.

Hotelstrand des Charisma Beach Resort

Mit dem Charisma Beach Resort habe ich wieder mal Glück gehabt: Es liegt direkt an einem Palmengesäumten weißen Naturstrand. Und mein Bambusbungalow entspricht genau meinem Geschmack.

Solangon Beach

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Bohol – eigentlich schon zu groß

Bohol hat den Ruf, dass es die Philippinen im Kleinen abbilden würde, d.h. dass man die unterschiedlichen Landschaften dort kennenlernen könne. Erstens ist das natürlich übertrieben, zweitens ist die Insel zu groß um sie sinnvoll über Tagesausflüge entdecken zu können.

So deckt auch die Standardtour, die überall angeboten wird, nur einen kleinen Teil ab. Ich orientkere mich trotzdem daran, nehme mir aber einen privaten Fahrer um dem Massenansturm zu entgehen. Fas grlingt aber nur teilweise, da wir wegen eines Defekts eine Stunde zu spät loskommen.

In Dauis und Baclayon besichtige ich zwei katholische Kirchen aus dem 16. Jahrhundert. Hier sind die Erdbebenschäden von 2013, die viele der alten Kirchen auf Bohol getroffen haben, mittlerweile weitgehend repariert worden.

Die Chocolate Hills auf Bohol

Zunächst an der Küste, dann durch Reisfelder geht es in Landesinnere. Das nächstes Ziel sind die Chocolate Hills. Zahllose halbrunde Karsthügel bedecken die Landschaft. Während es an derem Fuß fast überall bewaldet ist, sind die Hügel nur von Gras bedeckt, das in der Trockenzeit braun wird – daher der Name! Momentan sind sie aber noch eher grün.

Nun geht es auf den Rückweg. Während mein Fahrer direkt die Mittagspause am Loboc River ansteuern möchte, beharre ich auf Zwischenstopps am Schmetterlingsgehege und im Akazienwald, der nach dem 2. Weltkrieg zur Wiederaufforstung angelegt wurde. Erst danach steuern wir Loboc an.

Loboc ist ein gewaltiger Touristenrummel. Ein Schiff mit 60 Personen nach dem anderen wird befüllt um dann mit einem Mittags Buffet den Looboc River hinaufzugleiten. Wie nicht anders zu erwarten ist das Essen nicht gerade überragend. Am Folgetag habe ich dann auch einen schönen Dünnschiss! Die Flussfahrt ist dann aber doch sehr schön. Der Loboc schlängelt sich durch Bäumen und Kokispalmen hindurch.

Ein Kobold-Maki mit seinen riesigen Augen

Das letzte Highlight der Tour ist schließlich das Tarsier Sanctuary, also eine Pflegestation für die bedrohten Kobold-Makis. Diese niedlichen Tiere sind mit ungefähr Handgröße die kleinsten Primaten. Sie werden hier nur durch einen Zaun vor Feinden geschützt, können sonst aber ganz natürlich leben. Tagsüber sind sie in Ruheposition immer an ihrem gleichen Stämmen. So kann man sie aus ca. 1m in ihrem natürlichen Habitat beobachten.

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Panglao – mehr als nur Alona Beach

Panglao, die kleine Nachbarinsel Bohols, ist gleichzeitig quasi auch dessen Bettenburg. Genauer gesagt trifft das aber hauptsächlich auf Alona Beach im Südwesten der Insel zu.

Ich habe mein Quartier an der Nordküste bezogen im Casa della Campagna oder auch am AdW. Hier findet Tourismus nur am Rande statt auch wenn in der Nähe ein Luxusresort liegt – von dem aber nichts nach draußen dringt. Mein erster Ausflug geht zunächst in die Inselhauptstadt Panglao, einem eher verschlafenen Nest mit einer großen Kathedrale. Dahin gelange ich mit einem Habal-Habal, also einem Motorrad-Taxi. Den Fahrpreis muss ich erst wieder von 200 auf 50 Pisos runterhandeln.

Von Panglao-Stadt geht es dann wieder mit dem Motorrad weiter zum Dumaluan-Strand an der Südküste. Dieser ist noch nicht so überfüllt wie Alona-Beach. Dumaluan Beach verfügt über einen kilometerlangen palmengesäumten Sandstrand hinter dem die Resorts liegen. Obwohl der Strand selbst frei zugänglich ist, sind öffentliche Strandzugänge Mangelware. Ich erkaufe mir den Zugang für 25 Pisos. Ich finde auch zwei Palmen unter denen ich meine Hängematte aufspannen kann. Ein Hotelangestellter kommt hinzu. Allerdings nicht um mich zu vertreiben, sondern mit der Bitte, mich andersrum hinzulegen damit die Kokusnuss nicht meinen Kopf trifft!

Dann folgen 3km Strandwanderung bis die Felsen beginnen. Dort mache ich wieder Pause in einer Minibucht, die von einem großen Baum beschattet wird, der gleichzeitig zum Aufhängen der Hängematte dient. Als ich wieder zurück will stelle ich jedoch fest, dass die Flut gekommen ist und nun das Wasser schon hüfthoch steht.

Eine kleine Treppe führt hinauf. Das Gelände dahinter ist zwar abgezäunt, aber ich krieche hindurch. Kurz vor dem Ort kommt es dann wie es kommen musste: Ein weiteres Tor mit Wachposten! Da dieser aber so schön über dem Passierbuch schläft, möchte ich ihn auch nicht wecken und schlüpfe vorbei.

Danach quere ich die Insel bis zu meinem Quartier im Norden. Insgesamt waren es 13km Wanderung.

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Von Palawan nach Panglao – wieder ein voller Reisetag

Heute geht es mit dem Minivan (500 Pesos) von Port Barton in die Inselhauptstadt von der aus ich morgen nach Cebu fliegen möchte.

Früh morgens in Port Barton

Ich habe die Fahrt aber auf den Nachmittag geschoben, da ich dann noch einmal zum White Beach laufen kann. der Strand ist einfach traumhaft und sehr schön gepflegt. Dafür zahle ich dann auch gern 50 Pesos Eintritt.

Und sogar guten LTE-Empfang zum Bloggen gibt’s – schließlich gehört White Beach einem einflussreichen Politiker.

Good Morning, White Beach!

Ich spanne meine Hängematte auf (ein echter Luxus, auf den ich nicht mehr verzichten möchte) und genieße den Tag.

Blick aus meiner Hängematte auf White Beach

Das heißt: Bis ich in den Minibus einsteige. Denn der ist wieder extrem eng und für europäische Langbeine einfach nicht gebaut. Trotz Schmerztablette sind die 3 1/2 Stunden nach Puerto Princesa eine Qual. Dort übernachte ich in einem Flughafen-nahen Hostel in einmaligen Lage: Hinter einer großen Shopping Mall.

Flug von Palawan nach Cebu

Am nächsten Morgen geht es dann weiter mit dem Cebu Pacific nach Cebu. Der Flug ist fast pünktlich, das Taxi vom Flughafen zum Pier, das ich mir mit zwei Backpackerinnen teile, kommt auch gut durch und so kriegen wir die Fähre um 13:00. Leider regnet es etwas sodass wir von der Fahrt kaum etwas mitbekommen.

In Tagbilaran versuchen mich die Tricycle-Fahrer wieder übers Ohr zu hauen. Ich gehe wohl wieder mal als „Walking Dollar“ durch. Das Verhalten ist schon respektlos und ich lasse mich auch gar nicht erst auf Diskussionen ein. In der Stadt finde ich einen Fahrer, der mich zur Unterkunft bringt. Diese liegt schon sehr abgelegen und ich muss mal schauen wie ich die nächsten Tage vorankomme.

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Port Barton – Nochmals Inselhopping

Ähnlich wie in El Nido werden auch hier in Port Barton Island Hopping Touren angeboten. Formal sind sie genauso standardisiert wie in El Nido: Feste Routen A-D, die alle 1200 Pesos, d.h. ca. 20€, kosten. Allerdings weichen die tatsächlichen Routen dann doch etwas davon ab. So entscheide ich mich für Tour A aber mit Exotic Island als zusätzlichem Ziel und maximal acht Passagieren.

Es geht mit der üblichen Warterei los. um 9:20 geht’s dann schließlich los – allerdings zunächst zum White Beach wo wir noch ein Pärchen aufnehmen. Dann geht es in die Bucht. Die Inseln hier sind keine steilen Felsen wie in El Nido sondern grün bewachsene Hügel. Landschaftlich also nicht ganz so bizarr.

Unser erster Stopp ist denn auch eine Sandbank mit vorgelagertem Korallenriff. Die Unterwasserlandschaft ist hier reicher, mehr Fische und Korallen. Der nächste Stopp ist dann direkt über einem Riff. Von hier aus ist es dann auch nur noch ein kurzes Stück bis Bongot Island, wo wir Mittagspause machen. Hier sind ein Grill und kleine Hütten bereits vorbereitet. Während der Vorbereitung kann man auch noch zur Nachbarinsel Capsalay Island hinüberlaufen.

Am Schnorchelspot für Schildkröten fahren wir zunächst vorbei, denn es sind bereits drei Boote da. Stattdessen geht es nach Exotic Island. Hier kann man sogar did Insel überqueren. Auf dem Rückweg gibt es dann noch zwei Schnorchelstopps: Einer bei den Schildkröten, der andere am Twin Reef mit sehr großen Korallen. Um 16:30 sind wir schließlich wieder in Port Barton.

Wenn ich die beiden Ausflüge in El Nido mit dem heutigen vergleiche empfinde ich den heutigen Tag als entspannter, die Landschaft ist aber in El Nido spektakulärer. Die geringere Anzahl an Touristen ist fast ausschließlich auf das Fehlen asiatischer Touristen zurückzuführen.

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Port Barton – das war nicht geplant

Eigentlich wollte ich von El Nido weiter nach Coron. Aber zwei der drei Fähren sind derzeit kaputt und für die Dritte bekommt man praktisch keine Tickets. Mir ist das Risiko dann doch etwas groß und ich habe beschlossen stattdessen auf Palawan zu bleiben. Gut erreichbar und nach mehreren Berichten auch sehr lohnend weil etwas remote liegt Port Barton. Das ist mein nächstes Ziel.

Port Barton hat verglichen mit El Nido noch eine sehr relaxte Atmosphäre. Die wenigen Straßen sind meist noch nicht befestigt, es ist noch eine lockere Bebauung mit viel Grün dazwischen. Ein ruhiges Fischerdorf ist es aber auch nicht mehr. Längst dominiert auch hier der Tourismus – wenngleich noch zurückhaltend. Die neuen Straßen entlang der Küste kündigen aber bereits an wohin die Reise geht.

So ist auch der Weg zum Pamuayan Wasserfall, den ich mir für den Nachmittag vorgenommen habe, bereits zur Hälfte durch die Baustelle einer vierspurigen Straße verdeckt. Schade!

Abends laden viele kleine Restaurants am Strand und bei den Hotels zum Essen ein. Ich entscheide mich für den Strand bei einem schönen Sonnenuntergang.

Für den nächsten Tag habe ich mir den White Beach vorgenommen. Für ein Boot ist es noch zu früh und so lasse ich mich mit dem Motorrad hinbringen. Der Strand mit dem kleinen und zurückgesetzt gebauten Resort ist wirklich traumhaft: Kokospalmen und feiner weißer Sand.

Am Rand hänge ich meine Hängematte auf – weggesteckt inmitten der Palmen. Einen kleinen Ausflug mit dem Kanu mache ich aber doch noch. Es ist allerdings sehr anstrengend, da ich ein sehr großes, schweres Boot mit einem Schmalen Stechpaddel bekomme. So bleibe ich in Küstennähe und fahre zu den Mangroven in der nachsten Bucht.

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El Nido – Ein Ort mit vielen Gesichtern

Der erste Eindruck von El Nido war nicht unbedingt toll. Das Zentrum ist geprägt durch viele Bars und Restaurants, unzählige Travel Agents mit identischem Angebot und ein paar Convenience Stores mit sehr übersichtlichem Sortiment. Also kurz: Ein typischer Backpacker-Ort.

Ich habe mich aber trotzdem auf die Socken gemacht und bin zunächst vom Pier aus weiter nach Westen gelaufen. Sehr schnell kommt man in sehr ärmliche Viertel. Hier wohnen die Einheimischen, die teilweise noch vom Fischfang leben. Überall werde ich freundlich begrüßt. Viele Touristen trifft man hier nicht mehr. Auch auf der kleinen vorgelagerten Insel, die man bei Ebbe zu Fuß erreichen kann, treffe ich nur spielende Kinder. Bizarr sind die aus dem Meer ragenden Steinpilze. Auf einem steht sogar eine kleine Wellblechhütte.

Zurück im Zentrum merke ich, dass ich über ATMs hier nicht an Geld komme: Alle sind defekt oder leer. Ich möchte aber auch ungern noch mehr Bargeld umtauschen, denn auf den anderen Inseln sieht es wohl nicht besser aus. In einer Facebook-Gruppe stoße ich dann aber auf einen Tipp (Link siehe unten), wie man über einen Geldtransferdienstleister doch noch an Pesos kommt. Das habe ich bisher noch nie gemcht, aber es hat funktioniert.

Dann geht es auf die andere Seite des Ortes. Am Strand entlang komme ich an mehreren kleinen Buchten mit ein paar Bungalows vorbei. Darunter haben sich auch schon ein paar höherpreisigere gemischt. Aber dann auch wieder mitten im Wald eine einfache Werft für die Auslegerboote. Ganz bis zum Flughafen komme ich aber nicht: Irgendwann ist kein Durchkommen mehr. Pfade sind in dieser Gegend offensichtlich Mangelware. Also umdrehen und – mit Kaffeestopp – zurück in den Ort, dieses Mal aber über die kleine Zufahrtsstraße zu den Bungalows.

Der nächste kleine Ausflug führt mich nach Corong-Corong, den südlich gelegenen Ortsteil. Hier geht es bedeutend ruhiger zu als in El Nido selbst. Es gibt zwar am Strand auch ein paar Hotels, aber sonst ist nicht viel los. Dafür wird der Strand noch von Einheimischen dominiert: Kinder spielen, Boote werden repariert.

Zum Mittagessen gibt es dann eine Wirklich gute italienische Pizza. Wo abends eine Schlange auf der Straße steht ist jetzt Ruhe angesagt. Die meisten Touristen sind jetzt auf den Booten.

Nachmittags suche ich dann den Canopy Walk, die kleine Via Ferrata von El Nido. Sie ist gar nicht so leicht zu finden. Man hat hier auf Stahlstützen einen Weg durch die Felszacken gebaut – incl. 75m sehr wackliger Hängebrücke. Guide, Helm und Klettersteigset unterstreichen den Event-Charakter und rechtfertigen den recht saftigen Preis von 400 Pesos, sind aber nicht unbedingt notwendig.

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El Nido – Noch mehr Inseln und Touristen

Nachdem ich vorgestern ja bereits die Tour A gemacht habe geht es heute auf Tour C. Gefühlt sind es noch mehr Leute geworden. Es muss wohl am Chinesischen Neujahrsfest liegen, denn es sind überwiegend Chinesen und Koreaner. Am Strand versammeln sich die Massen, denn es werden wohl 2/3 der Touristen tagsüber mit dem Boot unterwegs sein. Unser Boot liegt in der zweiten Reihe und so müssen wir brusthoch an Bord waten.

Um 9:20 legen wir dann mit Ziel Helicopter Island ab. Dort wird mir schnell klar: Heute sind wir im Pulk unterwegs. Um die fünfzehn Boote mit jeweils ca 20 Touristen haben alle das gleiche Ziel. Schade, denn ganz ausblenden kann man die Massen einfach nicht. Auf Helicopter Island befindet sich auch ein kleines Resort – hinter Zäunen, damit die Massentouristen draußen bleiben. Mich würde das aber als Bewohner auch stören. Nach den üblichen vierzig Minuten geht es weiter.

Das nächste Ziel ist Hidden Beach auf der Insel Matinloc. Auch dieser Strand ist von See aus kaum zu sehen, da eine Felskette davor liegt. Wir liegen allerdings so weit außerhalb, dass wir eine ganze Weile schwimmen müssen bis die Lagune erreicht ist. Sie ist malerisch, aber leider völlig überfrequentiert. Insbesondere die Asiaten in ihren orangefarbenen Schwimmwesten – die meisten können nicht schwimmen – springen ins Auge.

Mittagspause ist dann auf der anderen Seite der Insel am Matinloc Shrine. Dieser ist ein zentrales Heiligtum der einheimischen Stämme. Es hat zwar etwas mit Christentum zu tun, trägt aber schon sehr eigene Züge. Umgeben ist dieser Schrein von bizarren Felsen.

Der vierte Stopp ist Secret Beach, ebenfalls auf Matinloc. Die allseits von fast senkrechten Felsen umgebene Lagune ist nur durch ein kleines Felsentor erreichbar. Dieses wirkt nun wie ein Ventil für die ein- und ausströmenden Schwimmer. Manche geraten fast in Panik und schlagen wild um sich.

Noch ein weiterer Stopp an einem weniger belebten, aber auch schattigen Strand, dann geht es wieder zurück nach El Nido.

Heute war es mir eindeutig zu viel Betrieb. So kann ich die Natur nicht mehr genügend genießen.

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