Kon Tum – Kham Duc: Willkommen in der Lonely Planet freien Zone

Normalerweise ist der Lonely Planet mein ständiger Begleiter – auch weil es ihn immer wieder günstig als ebook gibt. Heute hat er mich verlassen: Das Gebiet, durch das ich reise, gibt es im Reiseführer gar nicht!

Zunächst besichtige ich aber noch etwas Kon Tum, eine durchaus ansprechende Stadt. Mich fasziniert besonders die ca. 150 Jahre alte von Franzosen erbaute Holzkirche. Sie ist von der Architektur ungewöhnlich: Das Kirchenschiff hat eine Kreuzform mit dem Altarraum in der Mitte und ist praktisch rundum verglast und dadufch sehr hell. Die Fenster sind so angebracht, dass man auch im Sitzen stets nach draußen sehen kann.

Auf der Weiterfahrt besuchen wir noch zwei Dörfer von Minderheiten, die Herstellung von Reispapier und von Ziegelsteinen. Bemerkenswert ist, dass von mir als Touri überhaupt keine Notiz genommen wird. Die Erklärungen kommen nur von meinem Guide Vien, zu kaufen gibt es nichts. Die Gegend war im Vietnamkrieg stark umkämpft und so verwundert es nicht, dass wir auch an ein paar Denkmälern vorbeikommen.

Richtig schön aber wird die Strecke erst als es wieder in die Berge hinauf geht. Ca 1100m hoch ist der Pass, über den wir heute rüber müssen. Ich bin froh auf dem Motorrad hinten zu sitzen. So kann ich den Blick immer wieder nach oben in die Baumwipfel lenken. Aus dem Auto oder Bus wäre das nicht möglich.

Kurz vor dem Tagesziel Kham Duc erreichen wir dann wieder die Reisterrassen. Die Dorfbevölkerung ist gerade damit beschäftigt, die jungen Setzlinge aus den Feldern zu nehmen und mit größerem Abstand in andere Felder zu versetzen. Eine harte Arbeit. Verblüfft bin ich dann etwas als wir plötzlich in Kham Duc vor dem Hotel stehen: 5 Stockwerke mit Aufzug und richtiv komfortabel. Irgendwie hatte ich das hier im Nirgendwo nicht erwartet.

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