Senja – Ruhiger Süden und die Fjorde des Westens

Die letzten fünf Tage unseres Skandinavien-Urlaubs verbringen wir auf der Insel Senja, der zweitgrößten Insel Norwegens (Spitzbergen ausgenommen). Sie liegt nochmals ein Stück weiter nördlich, sodass wir mit dem Auto einige Zeit brauchen um unser Ziel zu erreichen.

Finnsnes ist der letzte Ort auf dem Festland, in dem es auch größere Supermärkte gibt. Hier kaufen wir den Proviant für die nächsten Tage ein bevor es über die Brücke auf die Insel geht. Die Fähren, die im Sommer Senja mit den Nachbarinseln und dem Festland verbinden, sind noch nicht wieder in Betrieb und so gibt es auch praktisch keinen Tourismus.

Senjahestenet

Der Südosten der Insel, durch den wir auf unserer Fahrt nach Skrollsvik an der Südwestspitze kommen, ist landschaftlich nicht sonderlich spannend. Unser großes Ferienhaus liegt an einem kleinen Binnensee ein paar hundert Meter von der Küste entfernt. Es ist sehr gemütlich und warm und bietet so einen schönen Kontrast zu den Unterkünften zuvor.

Rentiere
Rentiere

Am Donnerstag lassen wir es langsam angehen und erkunden nur die nähere Umgebung. Eine Rentierherde dient dabei als erstes Fotomotiv.

Eiskalte Karibik

Anschließend geht es weiter nach Senjehestneset. Auf der Halbinsel gibt es einige schöne Buchten mit Sandstrand und türkisfarbenen Wasser. Das wirkt inmitten des Schnees doch irgendwie deplaziert.

Flak-Stellung

Aber auch eine Flak-Stellung aus dem 2. Weltkrieg, die aber noch bis 1990 in Betrieb war, kann man besichtigen. Erstaunlicherweise stehen auch die Bunkertüren offen, sodass Entdecker auf ihre Kosten kommen. Wir fahren dann noch Richtung Norden nach Rødsand und im Süden auf die Halbinsel Stonglandet, die aber beide zumindest bei dem eher grauen Wetter nichts besonderes bieten.

Stimmungsvoller Fjord

Unsere zweite Senja-Rundfahrt am Freitag geht zu den Fjorden der Westküste. Zunächst geht es aber durch das weitläufige Inselinnere von Senja.

Vereister Fluss

Wir fahren durch weite U-Täler zwischen den gut 800m hohen Bergen. Die Landschaft hier ist ähnlich arktisch einsam und abweisend wie das Hochfjäll auf der Kungsledentour. An der Küste liegt im Moment nicht viel Schnee, aber schon 200m höher hatten die Räumfahrzeuge ordentlich zu tun.

Blick von der neuen Brücke

An der Küste fallen die Berge steil ins Meer ab. Die Straßenzugänge zu den Fjorden sind sehr aufwändig, z.T. nur mit Tunneln machbar. Es gibt immer noch Orte, die nur vom Wasser aus erreichbar sind. Das ist aber auf jeden Fall kürzer und schneller als mit dem Auto.

Blick über den Bergsfjorden

Wir stellen fest, dass Senja für Schneeschuhtouren (die wir momentan wegen Nicolas Sehnenentzündung eh nicht machen können) weniger geeignet ist: Im Inselinneren zu großräumig und an der Küste zu steil.

Fischköpfe am Trockengestell

Allerdings deuten etliche Wegweiser auf Wanderwege zu schönen Aussichtspunkten und Gipfeln hin. Im Sommer ist Senja wohl schon für Tageswanderer geeignet. Wir sind am Freitag 275 km gefahren, um die drei Orte zu besuchen, die in Luftlinie 30-40 km von Skrolsvik entfernt sind.

Der Freitag ist dann ein reiner Ruhetag: Wir verlassen das Haus nicht. Für uns ist das eher untypisch, da wir normalerweise stets etwas vorhaben. Da es aber draußen auch ein wenig schneit ist so ein Ruhetag jetzt genau richtig.

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