My Son – Das kulturelle Zentrum des alten Champa

Heute hatte ich mir vorgenommen, die Ruinen von My Son – etwa 50km von Hoi An entfernt – zu besuchen. Von Hoi An aus wird das als Halbtagesausflug angeboten, aber ich will erstens den Busladungen aus dem Weg gehen und auch etwas mehr Zeit haben. So entsteht der Plan morgens um 5:00 mit einem Motorrad aufzubrechen. Um 4:30 klingelt der Wecker – und ich drehe mich noch mal um, denn es regnet. Dann fahre ich halt nach den Bussen.

Nach dem gemütlichen Frühstück rufe ich mir um 10:00 Grab-App einen Fahrer. Zwei Minuten später ist er da. Das Schöne dabei ist, dass es über Ziel und Preis keine Diskussionen gibt. Mit 164.000 Dong, also ca 6€ bin ich dabei.

Eine Stunde später stehe ich am Eingang. Von Ansturm kann überhaupt keine Rede sein. Ich bin der Einzige, der ein Ticket zum UNESCO-Welterbe haben will. Ich laufe die 2km vom Eingang zu den ersten Tempeln – auch wenn es einen kostenlosen Elektro-Shuttle gibt.

Die ersten Ruinen sind etwas enttäuschend: viel mehr als Reste von Ziegelsteinmauern sind nicht zu erkennen. Ist das alles was von der Champa-Kultur übrig geblieben ist? Aber die weiter hinten gelegenen Gruppen sind besser erhalten bzw. restauriert.

Die Tempelgruppen erinnern an die Ruinen von Polonnaruwa auf Sri Lanka oder von Angkor in Kambodscha. Sie wurden auch etwa zur gleichen Zeit errichtet, allerdings vom Cham-Volk und waren zunächst auch hinduistische Heiligtümer. Die Tempel wurden aus Ziegel- und Sandsteinen, aber ohne Mörtel gebaut.

Zwei Stunden brauche ich für die Besichtigung. Es sind mittlerweile nur noch wenige Besucher in der Anlage und so kann ich die Ruhe inmitten des Waldes genießen. Mein Fahrer hat derweil auf mich gewartet und bringt mich zum Hotel zurück.

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